Wir bei L'ESPERANCE Kinderhilfe e.V. wollen Waisenkindern die Wärme und Geborgenheit einer Familie schenken.
L’ESPERANCE-Kinderhilfe wurde 1983 von Gliedern der Adventgemeinde Hanau gegründet, mit dem Ziel Waisenkindern ein Zuhause zu geben und sie mit dem Herrn Jesus Christus bekannt zu machen. Das ist daraus geworden:
Laufende Projekte:
Gründung von L’ESPERANCE
1984/1985 wurde Äthiopien von einer großen Hungersnot heimgesucht, die etwa 8 Millionen Menschen das Leben kostete. Viele Kinder verloren ihre Eltern.
In dieser Zeit machte sich Paul Kowoll, damaliger Leiter von L’ESPERANCE-Kinderhilfe, auf den Weg in das gebeutelte Land, um diesen Kindern zu helfen.
Er reiste allein, fast ohne Geld, ohne jemanden zu kennen oder angemeldet zu sein, ohne Bleibe, ohne eine starke Organisation im Rücken, ohne ausreichende Sprachkenntnisse, aber mit dem Vertrauen im Herzen, dass Gott zu seinem Auftrag auch die Verheißungen gegeben hat. Und er durfte erleben, wie Er eine Tür nach der anderen öffnete.
In Äthiopien traf er auf Glaubensgeschwister, die um Hilfe gebetet hatten und ihn unterstützten. Und das Wunder geschah. Schon sechs Stunden nach dem ersten Kontakt mit der Regierung erhielt er kostenlos 15 Hektar fruchtbares Land am Fluss nur 20 km südlich der Hauptstadt in einer Höhe von 2300 m. Hier sollte das Kinderdorf entstehen! Die Stadtverwaltung von Akaki Beseka stellte L’ESPERANCE außerdem ein Haus zur Verfügung, damit schon gleich die ersten Kinder aufgenommen werden könnten.
Nach nur 51 Tagen waren alle Vorbereitungen zum Beginn der Kinderhilfe in Äthiopien abgeschlossen. Mit dem letzten Birr wurde Pauls Gepäck zum Flughafen gebracht. Ohne Geld aber mit einer großen Verantwortung reiste Paul nach Deutschland zurück, während die Mitarbeiter vor Ort sich an die Arbeit machten. Das erste Waisenhaus wurde auf dem Gelände errichtet und der Boden bestellt.
Als Paul im Februar 1986 nach Äthiopien zurückkehrte, lebten bereits 23 Kinder im Kinderdorf. Viele der Kleinen hatten mit ansehen müssen, wie ihre Eltern verhungerten oder durch Nahrungsmangel geschwächt von einer Krankheit hinweggerafft wurden. Die meisten waren selbst nur knapp dem Tode entronnen. Es war eine große Freude für Paul zu sehen, wie aus verängstigten, einsamen, unterernährten, hilflosen Wesen wieder fröhlich lachende, gesunde Kinder geworden waren.
Weitere Waisenhäuser wurden gebaut, sowie Wohnhäuser für Mitarbeiter. Heute leben auf dem Gelände über 70 Waisenkinder. Außerdem gibt es dort einen Kindergarten, eine adventistische Schule (Grund- bis Oberstufe) mit über 1000 Schülern, ein Internat, eine große Adventgemeinde, eine Lehrfarm mit Garten- und Ackerbau, Milchviehhaltung sowie eine Imkerei. Die aktuellen Zahlen sind unter der Rubrik Projekte aufgeführt.
Ausführlich kann die Geschichte im Buch „Leben aus erster Hand“ von Paul Kowoll nachgelesen werden.
Erhältlich: info@lesperance.de
1987 ging in Uganda der letzte blutige Bürgerkrieg zu Ende. Eine Unzahl Kinder hatten ihre Eltern verloren. Das einst reiche Land war zu einem der ärmsten der Erde geworden. Nachdem die neue Regierung ihre Arbeit begonnen hatte, bot L’ESPERANCE Anfang 1988 seine Hilfe für Waisenkinder an. Zu der Zeit zogen noch immer bewaffnete Banden ehemaliger Soldaten mordend und plündernd durch die Gegend.
Es sollte Jahre dauern, bis in den meisten Gebieten des Landes die Sicherheit wiederhergestellt war. Nur 13 km von der Hauptstadt Kampala entfernt übernahm L’ESPERANCE ein 45 ha großes Grundstück in herrlicher Lage direkt am Victoriasee.
Noch bevor das Land übertragen war und mit den Bauarbeiten begonnen werden konnte, begann die Hilfe für Waisen: 25 elternlosen Kindern wurde Unterkunft und Lernen in christlichen Internatsschulen ermöglicht, um bis zur Fertigstellung der ersten Waisenhäuser der schlimmsten Not abzuhelfen. Zu diesen kamen bald 25 weitere Waisen hinzu, während 1989 eine Zufahrtsstraße angelegt und mit dem Bau von Familienhäusern begonnen wurde. Im folgenden Jahr konnten die ersten Waisenkinder einziehen. Die meisten hatten ihre Eltern in den Kämpfen und Gräueln des Krieges verloren. Einige Eltern waren an Krankheiten, vornehmlich an AIDS, verstorben.
Neben den Familienhäusern wurden im Kinderdorf eine Schule und ein Gemeindehaus für Gottesdienste und soziale Treffen errichtet. Große Gartenflächen und Obstplantagen wurden angelegt. Es entstand eine medizinische Ambulanz mit einer kleinen Entbindungsstation, Werkstätten für Metall-, Holz-, Textil- und Lederverarbeitung, ein kleiner Laden und ein Stall für Hühnerhaltung.
Nach und nach konnten 100 Waisenkinder aufgenommen werden, die neben dem Schulunterricht auch praktische Unterweisungen in den verschiedenen Arbeitsbereichen des Kinderdorfs erhielten.
2011, nach 23 Jahren, in denen L’ESPERANCE in Kirinda beständig Hilfe an notleidenden Waisenkindern leistete, musste dieses Kinderdorf geschlossen werden. Grund war ein neues ugandisches Gesetz, welches nach einer Volksabstimmung dem Stamm der Buganda die Einführung eines repräsentativen Königtums gestattete. Es gab auch alles Land zurück, das dem König vor den Bürgerkriegen gehört hatte. Dieser war nicht gewillt, den Erbpachtvertrag, den L’ESPERANCE mit der Regierung geschlossen hatte, zu übernehmen.
Mit dem Verlust des wunderschönen Seegrundstücks wurden wir gedrängt, die Gebäude möglichst schnell zu räumen. Damit wurden 100 Kinder und Jugendliche heimatlos. Für sie galt es nun, das Beste aus der Situation zu machen und ihre Zukunft neu zu organisieren. Sie wurden von uns auf teure Internatsschulen geschickt. Mit entfernten Verwandten und hilfsbereiten Familien wurde vereinbart, dass alle in den Ferien ein Unterkommen haben.
Nach fünf Wochen intensiver Suche gelang es uns, das schön gelegene Grundstück Kinyo am Victoriasee, zu kaufen und von vorn zu beginnen.
2012 wurde mit dem Bau des Wohnhauses für den Leiter und daran anschließender zwei kleiner Gästehäuser begonnen.
2013 stellte Matthias Kowoll in nur vier Wochen in einer beachtlichen Ingenieursleistung von der Fassung zweier Quellen über ein Verteilerhaus und 5,4 km Leitungen die Wasserversorgung des Kinderdorfes sicher. Die begonnenen Gebäude wurden fertiggestellt und mit dem Bau der ersten Häuser für Waisen begonnen.
2014 zogen 40 Kleinkinder in die neuen Häuser ein, die sämtlich aus für uns unvorstellbarem Elend kamen. Es wurde ein Hühnerstall für 1.000 Tiere gebaut, eine Bananenplantage angelegt, eine Kakaopflanzung begonnen, eine Nutzholzpflanzung vorgenommen und Gemüse angebaut.
Im Januar 2015 war die notwendige Infrastruktur komplett. Alle wichtigen Abteilungen waren in Betrieb. Ein Kindergarten und die ersten beiden Klassen der Grundschule konnten im Februar eröffnet werden. Zu den 40 Waisenkindern im Dorf kamen auf Anhieb 80 Kinder aus dem Umkreis. Für arme Familien aus der Umgebung gewähren wir Schulkostenbefreiung.
Im April 1994 wurden in Ruanda in einem Konflikt zwischen den Bevölkerungsgruppen der Hutu und Tutsi schätzungsweise eine Million Menschen umgebracht. Unzählige Kinder verloren ihre Eltern.
Nach dem Bürgerkrieg konnte die neue Regierung im August auch den Süden und Westen des Landes übernehmen. L’ESPERANCE begann zu dieser Zeit mit dem Kleinbus unseres Kinderdorfs im benachbarten Uganda mit dem Verteilen von Lebensmitteln.
Als erstes Kinderhilfswerk ging L’ESPERANCE dann in die unsichere Region im Westen des Landes. Im Dezember 1994 konnten wir die ersten 100 Waisenkinder in einem verlassen Gebäude des STA-Krankenhauses Mugonero aufnehmen. Im Verlauf des Jahres 1995 konnten angrenzend an das Krankenhaus leerstehende Häuser renoviert und genutzt werden.
2001 erfolgte schließlich der Umzug auf das heutige Gelände: Kigarama am Kivusee. Bald war dort eine schöne Dorfanlage mit sieben Wohnhäusern, einer Werkstatt für Schneiderei sowie einer Lehrfarm mit ca. 12 ha Gartenbau entstanden, die Kindern eine Heimat schenkte. Dort wo an einem Tag etwa 9000 Menschen ermordet worden waren, haben 107 Waisenkinder in Familiengruppen ein neues Zuhause gefunden.
Dank Gottes Hilfe zeigten sich allmählich gute Erfolge in der seelischen Gesundung der Kinder, die mitangesehen hatten, wie Eltern oder Geschwister vor ihren eigenen Augen dahingemetzelt wurden.
Leider ordnete die Regierung Ruandas an, dass alle Waisenheime bis Ende 2014 geschlossen werden mussten. Die Kinder und Jugendlichen sollten, soweit möglich, zu entfernten Verwandten gebracht werden. Diejenigen, von denen keine Familienangehörigen bekannt waren, sollten adoptiert oder in Gastfamilien untergebracht werden. Bei den Kindern von Kigarama breitete sich Unsicherheit und Angst aus. Doch der Druck der Regierung auf unser Kinderdorf sowie auf Verwandte der Waisenkinder wuchs, sodass immer mehr Kinder abgeholt wurden, die meisten in menschenunwürdige Verhältnisse.
Zu dieser Zeit wurden wir auf eine besondere Not aufmerksam gemacht, in der dringend Hilfe nötig war.
Nun war die Entscheidung zu treffen, wie wir das schöne Dorf am besten zum Nutzen der Armen einsetzen könnten. Aufgrund der großen Anbauflächen sowie der Milchvieh- und Hühnerhaltung wurde in Beratungen mit ruandischen Freunden und Regierungsbehörden beschlossen, eine Landwirtschaftsschule zu eröffnen. Dies geschah im März 2016.
Die Schule hat inzwischen die staatliche Anerkennung als vierjährige Senior High School der Fachrichtung Landwirtschaft erhalten, in der Kindern aus armen Familien die Möglichkeit gegeben wird, das Abitur zu machen und eventuell zu studieren. Dort werden inzwischen mehr als 200 Schüler unterrichtet. Die aktuellen Zahlen finden sich in der Rubrik Projekte.
Unser Geschäftsführer Théomistoclès Turihokubwayo hat durch ein Wunder im Dezember 2018 ein tragisches Busunglück überlebt. Nun ist er aber auf den Rollstuhl angewiesen. Seither wurden die Wege auf dem Gelände so umgebaut, dass Barrierefreiheit gewährleistet ist. Somit ist auch gehbehinderten Schülern der Schulbesuch in Kigarama möglich.
Furchtbare Kindernot gibt es leider in vielen Ländern. So auch in Brasilien. Zeitungen, Rundfunk und Fernsehen berichteten über erschossene Kinder und Jugendliche in den nächtlichen Straßen der Großstädte. Planmäßig gejagt und abgeknallt.
Als kleines Hilfswerk haben wir leider nicht die Mittel, überall zu helfen. Die Hauptfrage für uns ist nicht: Haben wir das Geld? Wir hatten es nie, wenn wir in einem Land eine Arbeit begannen und wir haben immer zu wenig. Die Frage ist: Haben wir die Mitarbeiter? Menschen denen es eine von Gott gegebene Lebensaufgabe ist, seine Liebe armen Kindern zu schenken, die bisher überwiegend Egoismus, Gewalt und Hass erfahren haben – solche Leiter sind schwer zu finden. Für Brasilien hatten wir sie. Das gab den Ausschlag.
Die Suche nach einem geeigneten Grundstück ist ebenfalls jedes Mal ein Wunder. Groß genug muss es sein, damit später die laufenden Kosten für 100 Kinder und Jugendliche daraus erwirtschaftet werden können. Fruchtbaren Boden muss es haben. Genügend Wasser brauchen wir, um auch während der oft langen Trockenzeiten Obst und Gemüse anbauen zu können. Es darf nicht zu fern von einer größeren Stadt liegen, damit das, was erzeugt wird, auch einen Markt findet und: Wir müssen es bezahlen können. Das irgendwo auf der Welt erfüllt zu finden, scheint fast unmöglich.
In Brasilien ist es wieder geschehen: 118 ha groß, fruchtbar, mit Bächen, Teichen, Wald und Weide, zwei Häuser und Stallung darauf, mit Strom- und Wasserversorgung, nur einen Kilometer von der Straße und nur 33 km bis zur 200.000-Einwohnerstadt Divinópolis. Das war im Jahr 1996.
Die ersten Kinder wurden schon wenige Wochen später aufgenommen und allmählich entstand ein vorbildlich geführtes Kinderdorf, das bald im weiten Umkreis bekannt war. Fast täglich kamen Besucher, erhielten wir Anfragen von Gerichten zur Aufnahme neuer Kinder.
2014 änderte sich jedoch die Gesetzeslage und die Regierung nutze unser Dorf als Übergangsheim. Die Kinder blieben nicht lange genug, um sie sozial zu integrieren und stabile Familiengruppen zu formen. Die Gesamtsituation machte eine nachhaltige christliche Erziehung unmöglich und bewirkte, dass wir den Behörden Anfang 2014 unsere Hilfe als Kinderheim aufkündigten. Ende 2014 verließen die letzten Jugendlichen unser Dorf.
Daraufhin wurde die L’ESPERANCE-Paulus-Schule für selbstunterhaltende Missionare gegründet. Am 13.03.2016 begann die Ausbildung mit 15 Studenten. Unter der tatkräftigen Leitung von Alek Sandra und Rozelito Croscop entwickelte sich die Schule zu einem kleinen Paradies.
Junge Männer und Frauen werden durch die Ausbildung befähigt, in Menschen zu helfen gesund zu bleiben oder zu werden, ihren Lebensstandard zu verbessern und ein hoffnungsvolles christliches Leben zu führen. Wie der Apostel Paulus sollen sie dazu in der Lage sein, ihren Unterhalt selbst zu erarbeiten, ohne auf eine Anstellung oder permanente finanzielle Unterstützung angewiesen zu sein. Die Gesundheitsseminare und Missionskurse bringen Menschen körperliche, geistige und geistliche Genesung.
Die Schule wirkt außerdem im nahegelegenen Städtchen Itapecerica unter der Bevölkerung, verteilt Literatur, gibt gesundheitlichen Rat, Kurse und Unterricht. Studenten, die das Schulgeld nicht aufbringen können, haben die Möglichkeit, es auf der Farm zu verdienen.
Alek Sandra schrieb uns: „Wir sind überzeugt, dass der Name Gottes durch die L’ESPERANCE Paulusschule in Brasilien geehrt wird. Von hier werden viele Evangelisten ausgehen, die nicht nur die gute Botschaft hinaustragen, sondern die sie auch leben.“
2018 haben Alek Sandra und Rozelito die Leitung unseres Kinderdorfes in Bolivien übernommen. Ihr Sohn Artur Croscop und seine Frau Raquel führen die Arbeit in Brasilien fort. Viele Volontäre und Waiseneltern in Bolivien sind seitdem von dieser Missionsschule gekommen.
Die deutschen Brüder Edward und Enrique Rosenthal studierten Medienproduktion an der Zentraluniversität von Cochabamba, Bolivien. Als sie eines Tages nach dem Unterricht nach Hause liefen, wurden sie von einer älteren Bettlerin angesprochen. Diese zeigte auf ein kleines Kind an ihrer Seite. Leider sprach sie nur Quechua, eine der alten Inkasprachen, und die beiden Studenten konnten kein Wort verstehen. Da begann jemand zu übersetzen. Die Bettlerin bat die jungen Männer, das Kind mitzunehmen, da dessen Eltern gestorben seien. Sie wollte dem Waisenkind eine bessere Zukunft geben.
Leider konnten Edi und Eni der Frau nicht helfen. Aber die Erfahrung machte sie sehr nachdenklich. Sie erinnerten sich an Familie Kowoll aus Deutschland, die ein Kinderhilfswerk gegründet hatten und nahmen Kontakt mit L’ESPERANCE Kinderhilfe auf. Sie baten darum, auch in Bolivien ein Kinderdorf zu gründen.
Das Land gehört zu den ärmsten Südamerikas. Mehr als die Hälfte der Kinder leben in Armut und haben keinen Zugang zu Bildung. Oft laufen Kinder von zu Hause fort, weil sie dort Armut oder Gewalt erleben, und leben auf der Straße, was sie zu potenziellen Opfern von Ausbeutung, Drogen- und Alkoholmissbrauch, Verbrechen, Menschenhandel und Gewalt macht. Von 1000 Kindern sterben 75 ehe sie 5 Jahre alt geworden sind an Armut und Mangelernährung. Viele Babys werden einfach ausgesetzt, weil die Familien nicht in der Lage sind, sie zu ernähren.
L’ESPERANCE beschloss zu helfen. Die Eltern der beiden Studenten wurden gebeten, beim nächsten Besuch bei ihren Söhnen ein geeignetes Grundstück zu suchen. Wie bei der Gründung aller L’ESPERANCE-Einrichtungen wirkte Gott auch hier. Ein großes Grundstück konnte zu einem erschwinglichen Preis erworben werden. 1998 wurde das L’ESPERANCE-Kinderdorf San Mateo gegründet, um hilfsbedürftigen Kindern ein Zuhause zu geben. Es liegt am Fuße der Anden im feuchtwarmen Regenwald des Amazonasbeckens am Fluss San Mateo, der dem Kinderdorf seinen Namen gab. Der Boden ist hier sehr fruchtbar und tiefgründig, das Klima optimal für den Anbau aller möglichen Obst- und Gemüsearten. Leider wächst nicht nur das Gemüse gut, sondern auch der Dschungel, der innerhalb kürzester Zeit alles überwuchern würde. Dagegen muss permanent mit Macheten angekämpft werden, um die Anbauflächen freizuhalten.
Im Kinderdorf gibt es inzwischen 6 Familienhäuser mit jeweils 10 Kindern, ein Mitarbeiterhaus und zwei Häuser für Volontäre. Die Landwirtschaft ist neben Schreinerei, Bäckerei und einer kleinen Imkerei der Haupterwerbszweig des Kinderdorfs. Auf dem Gelände werden Kokospalmen, Avocado, Mais, Bohnen, Erdnüsse, Reis, Maniok, grüne Bohnen, Walusa (eine Kartoffelart) und Zuckerrohr sowie Tomaten und Paprika angepflanzt. Der Früchteanbau besteht aus Orangen, Grapefruits, Ananas, Zitronen, Kumquats, Palmfrüchten, Camu-Camu-Bäumen und Copuazú sowie 600 bis 800 Bananenstauden.
Durch die verschiedenen Erwerbszweige haben wir einen Doppeleffekt erzielt: Zum einen tragen die selbst produzierten Produkte zum Unterhalt bei, zum anderen dienen die Bereiche zur Ausbildung für unsere älteren Waisen.
Im Mai 2019 übernahmen Rozelito und Alek Sandra Croscop aus der L’ESPERANCE-Schule in Brasilien die Leitung. Durch ihre Erfahrung und Tatkraft wurde renoviert und reorganisiert. Für die Kinder werden viele Aktivitäten angeboten unter anderem eine Pfadfindergruppe, die zusammen backt, singt, betet, Nachbarn hilft oder sich durch den Dschungel kämpft.
Zwischen Fluss und Waldrand herrscht jetzt fröhliches Leben. Doch immer wieder erreichen uns Notrufe. Für ausgesetzte Babys, für Kinder aus unsäglichen Verhältnissen wird ein Platz gesucht, den wir nicht mehr haben, in einem Haus, das noch zu bauen ist. Die Geschichte von L’ESPERANCE Bolivien hört hier nicht auf, denn auch die Not hat kein Ende.
Mehr als 22.000 Kinder leben in Simbabwe auf der Straße, leiden Hunger, haben keine Zugang zu Bildung und sind ohne medizinische Versorgung. Dr. Jonathan Musvosvi, ehemaliger Vorsteher der adventistischen Union in Simbabwe, trat an L’ESPERANCE Kinderhilfe heran und bat uns, den Waisenkindern dort zu helfen. Er und seine Familie sicherten uns ihre Unterstützung vor Ort zu – ein wertvolles Angebot, wenn man in einem Land arbeiten möchte, dessen Sprache, Sitten und Gesetze man nicht kennt.
Die Grundstückssuche verlief zunächst ins Leere. Da bekam Pastor Mosvosvi plötzlich unerwarteten Besuch…
Gemeindeleiter Kingsley Matizha stand in der Tür. Er war zugleich Leiter eines Gärtnereibetriebs in der Hauptstadt Harare. Beiläufig kam das Gespräch auf ein Grundstück, das zum Verkauf stand: 105 Hektar fruchtbares Land am Fluss, vier Stunden entfernt von der Hauptstadt. Die Besitzerin war einst von Kingsley im Gärtnerhandwerk ausgebildet worden.
Unsere Verlegenheit ist Gottes Gelegenheit. Der Vater der Witwen und Waisen hatte das passende Grundstück für das Kinderdorf. Der Stein kam ins Rollen. Im Juli 2022 wurde das Grundstück von L’ESPERANCE-Kinderhilfe erworben.
Geplant ist der Bau von zehn Familienhäusern für Waisenkinder. L’ESPERANCE hat die Aufgabe, dies zu koordinieren und zu finanzieren.
Nach und nach sollen ein Kindergarten, Schulen und eine Berufsschule hinzukommen. Die simbabwische Stiftung „Bridging the Gap“ hat sich bereit erklärt, die Kosten für deren Bau zu übernehmen.
Geschäftsführer Sirewu Mazuru wohnt bereits auf dem Gelände in einer der wenigen Behelfsunterkünfte.
Das Team vor Ort plant, die ersten Kinder aufzunehmen, sobald das erste Familienhaus bezugsfertig ist. Der Rohbau wurde im Dezember 2023 fertiggestellt.
Noch viel Arbeit, Gebet und Gaben sind notwendig, bis Tariro Haven wirklich zu einem Hafen der Hoffnung für Waisenkinder geworden ist. Doch wir von L’ESPERANCE-Kinderhilfe werden nicht ruhen, denn „was ihr einem von diesen Geringsten getan habt, das habt ihr mir getan“.
Abgeschlossene Projekte:
UNGARN
Kaptalantoti: Kinderdorf – 2001
NORDÄTHIOPIEN
Kalamino: Kinder- und Schuldorf – 2005
SÜDÄTHIOPIEN
Kimphe: Grundschule – 2007
UNGARN
Nyribogdany: Ausbildungshilfe – 2001
SÜDÄTHIOPIEN
Zuway: Grundschule – 2001
NORDÄTHIOPIEN
Wukro: Kinder- und Schuldorf – 2005
Mekelle: Kindergarten – 2005
RUMÄNIEN Straßenkinderhilfe – 2001
MAZEDONIEN Straßenkinderhilfe - 2001
Wir bei L'ESPERANCE Kinderhilfe e.V. wollen Waisenkindern die Wärme und Geborgenheit einer Familie schenken.
Copyright © 2021 L’ESPERANCE Kinderhilfe e.V.
ASI Deutschland, Österreich und Portugal
VAB (Verband adventistischer Basisgruppen)
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